Schwarzstaub & Fogging Effekt
Vom Befall durch Schimmelpilze zu unterscheiden ist der so genannte „Fogging Effekt“ (Schwarzstaubablagerungen) in Wohnräumen. Das Phänomen wurde erst in der Mitte der 1990er Jahren öffentlich bekannt und vom Bundesumweltamt untersucht. Als ursächlich dafür, dass sich in Wohnungen ein schwarzer Belag an Decken und Wänden festsetzt, wurden vorwiegend zwei Bedingungen identifiziert: das Vorhandensein von Staubteilchen in der Raumluft und ein deutlicher Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Bauteiloberflächen.
Info: Dieses ist der 6 Teil der 10 teiligen Artikelserie. Zum 5 Teil: Schimmel am Fenster
Sind klebrige Ablagerungen moderner Baustoffe dafür verantwortlich?
Oftmals tritt der Fogging Effekt, teilweise beinahe über Nacht, nach Renovierungsmaßnahmen auf. So werden für die klebrigen Ablagerungen moderne Baustoffe verantwortlich gemacht, die auf leicht flüchtige Lösungsmittel verzichten und dafür schwerflüchtige organische Verbindungen aufweisen. Diese müssen nicht als Lösungsmittel deklariert werden, riechen nicht und gelten in der Regel als weniger gesundheitsbedenklich. Auch Kunststoffprodukte, die Weichmacher enthalten, stehen unter Verdacht, kleinste Teilchen in die Raumluft abzugeben, die sich mit anderen Schwebstaubpartikeln verbinden und schmierige Beläge bilden.
Die Hauptverursachser des Fogging Effekts (Schwarzstaub)
Die Quellen der den Feinstaub bindenden Stoffe sind vielfältig: PVC, der im Fensterbau und bei Bodenbelägen weit verbreitet ist, enthält als Weichmacher Phtalsäureester. Paraffine können aus Teppichfasern, Kerzenwachs und Möbeln entweichen. Aus Reinigungsmitteln können Fettalkohole entgasen, und auch Hydrophobierungsmittel, mit denen Stoffe und Leder wasserabweisend gemacht werden, können in die Raumluft gelangen. Vor allem aber enthalten moderne Wandfarben und –Lacke schwerflüchtige organische Verbindungen, welche als Hauptverursacher des Fogging Effekt angesehen werden. Daneben können auch Rauchen, Kerzen, Duftkerzen, Öllampen und andere offene Feuerquellen zur Erzeugung vieler Schwebeteilchen beitragen.
Verstärktes Auftreten beim herabsenken der Temperatur
Bei den baulichen Gegebenheiten sind es vorwiegend Wärmebrücken und kalte Wandoberflächen, die an der Verschlimmerung des schwarzen Belags ihren Anteil haben. Die dunklen Beläge setzen sich bevorzugt an kalten Bauteilen ab. Konvektions- und Luftheizungssysteme scheinen das Auftreten des Phänomens ebenfalls zu begünstigen. Weiterhin hat sich in Untersuchungen gezeigt, dass die Absenkung der Temperatur während der Abwesenheit der Bewohner für ein verstärktes Auftreten der schwarzen Beläge sorgte.
Die Erforschung der Ursachen ist ebenso wenig wie eine eindeutige Zuweisung der Verantwortlichkeit eine leichte Sache, wenn Wohnungen oder Räume in Wohnungen schwarz werden. Die Stoffe, die an der Entstehung der schwarzen Beläge beteiligt sein können, stammen aus unterschiedlichen Quellen und sind von unterschiedlichen Personen in die Wohnungen gebracht worden. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr geht von den Ablagerungen nicht aus, eine Beseitigung empfiehlt sich daher vorwiegend aus ästhetischen Gründen. Dazu wird in den meisten Fällen eine intensive Reinigung erforderlich sein.
Gekennzeichnete Materialien
Zur Vermeidung der schmierigen Beläge kann empfohlen werden, bei einer Renovierung zu eindeutig gekennzeichnete Materialien zu greifen. Jedoch zeichnen bisher nur wenige Wandfarbenhersteller ihre Farben als „lösemittel- und weichmacherfrei“. Die Erfahrung hat gezeigt, dass in Wohnungen, wo der Fogging Effekt schon einmal aufgetreten ist, nach einer gezielten Produktauswahl und intensiver Lüftung nach den Renovierungsarbeiten das Problem nicht noch einmal aufgetreten ist.
Im nächsten Artikel dieser Artikelserie erfahren Sie etwas über Schimmelpilzallergie.
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Sie haben Erfahrungen mit dem Fogging Effekt, seinen Ursachen oder der Beseitigung? Sehr gerne dürfen Sie Ihre Erfahrungen im Kommentarfeld unter diesem Artikel mitteilen.
Thomas Fieber
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