Bei der Verwirklichung des Traums vom eigenen Haus entscheidet sich nicht jeder Bauherr für einen Neubau, manch einer gibt einer Bestandsimmobilie den Vorzug.
Wenn man mit dem Gedanken daran spielt, einen Altbau zu kaufen, ist es unabdingbar, den Aufwand für Renovierungs- und Sanierungsarbeiten realistisch einschätzen.
Durch Eigenleistungen kann man einen Teil der entstehenden Kosten einsparen, vorausgesetzt, die Bereitschaft ist vorhanden, die erforderliche Zeit für notwendige Arbeiten aufzubringen.
- 4 Augen sehen mehr als zwei Augen
Bei der Besichtigung eines Altbaus sollte man genau hinschauen. Vielleicht hat jemand im Bekanntenkreis selbst kürzlich einen Altbau saniert? Sicherlich kann er wertvolle Tipps geben und es kann nicht schaden, wenn man ihn zu Rate zieht und bittet, bei einem Ortstermin dabei zu sein. Das Augenmerk ist vor allem darauf zu richten, ob der Bau trocken ist oder ob sich irgendwo Feuchtigkeit eingenistet hat.
- Merkwürdige Verkleidungen sind oft verdächtig.
Feuchtigkeit macht sich oft durch einen muffigen Geruch bemerkbar. Nimmt man diesen wahr oder ist sogar Schimmelbildung sichtbar, sollte man der Ursache hierfür auf jeden Fall auf den Grund gehen. Ist das Dach dicht? Hat es vielleicht irgendwo einen Rohrbruch gegeben, der nicht in Ordnung gebracht wurde? Wenn man beispielsweise an einer Wand Feuchtigkeit entdeckt, geben Grundrisspläne, falls vorhanden, Auskunft darüber, welche Rohrleitungen sich dahinter befinden. Anlass zu Verdacht geben alle Arten von merkwürdigen Verkleidungen, deren Zweck nicht eindeutig erkennbar ist: Eventuell haben Vorbesitzer einen Schaden nicht in den Griff bekommen und die entsprechende Stelle vernagelt oder auf sonstige Weise kaschiert.
- Ausbauten ohne ordentliche Dämmung sind keine Lösung
Vorsicht ist auch bei Räumen im Keller oder im Dachgeschoss geboten, die zu Wohnzwecken ausgebaut wurden. Je nachdem, wann die Ausbauten stattgefunden haben, entsprechen diese nicht heutigen Ansprüchen und Anforderungen. Im schlimmsten Fall muss man sogar damit rechnen, dass schadstoffhaltige Materialien verwendet wurden, durch die eine Gefährdung des Wohnumfeldes auch nach langer Zeit noch nicht auszuschließen ist. Wenn man nicht unbedingt auf die Wohnnutzung der im Dachgeschoss oder Keller vorhandenen Flächen angewiesen ist, stellt die komplette Entfernung vorgenommener Ausbauten verbunden mit einer ordentlichen Dämmung des Dachfußbodens und der Kellerdecke oft sogar die vernünftigste Lösung dar.
- Denkmalgeschützte Gebäude mit verlockenden Preisen
Manche Immobilie wird zu einem verlockenden Preis angeboten, weil es sich um ein Gebäude mit Denkmalschutzauflagen handelt. In solchen Fällen sollte versucht werden, bereits vor dem Kauf klare Absprachen mit der Denkmalschutzbehörde zu treffen, damit man nicht durch hohe Kosten für erforderliche Maßnahmen überrascht wird, die vom Amt gefordert werden. Auch sollte man sich bereits im Vorfeld über eventuelle Fördergelder für Altbausanierungen und steuerliche Abzugsmöglichkeiten für Aufwendungen zur Sanierung erkundigen.
- Zuschüsse und Handwerker Steuerbonus begrenzen die Ausgaben
Beim Erwerb einer Bestandsimmobilie muss man sicherlich Vorsicht walten lassen. Wer sich in einen charmanten Altbau „verguckt“ hat, wird sich trotz eventueller Bedenken dennoch zum Kauf entscheiden. KfW-Kredite oder Zuschüsse können die notwendigen Ausgaben für Sanierungen begrenzen, und auch der Handwerker-Steuerbonus mildert den entstehenden Kostenaufwand.
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Thomas Fieber
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Ein sehr interessanter Artikel. Ich würde jedem empfehlen vor einem Kauf die Immobilie mit einem Fachmann oder noch besser einem Gutachter wirklich auf Herz und Nieren anzuschauen – das kostet zwar im ersten Moment Geld, aber besser einen gewissen Betrag vor dem Kauf eines Altbaus zu investieren, als ein Fass ohne Boden, nach dem Kauf!