Das Wachstum von Schimmelpilzen im Haus oder in der Wohnung wird vor allem durch erhöhte Feuchtigkeit begünstigt.
Die möglichen Ursachen hierfür sind vielfältig.
Entweder handelt es sich um Feuchtigkeit, die aufgrund eines Defektes in der Bausubstanz oder anderer Schäden in die Räumlichkeiten eingedrungen ist. Dies kann bei Rissen in Silikonfugen oder im Mauerwerk, einem undichtem Dach oder auch nach einem Wasserrohrbruch der Fall sein. Eine andere Möglichkeit ist die unzureichende Abfuhr von Raumluftfeuchte.
Info: Dieses ist der 2 Teil der 10 teiligen Artikelserie “Alles über Schimmel in der Wohnung und im Haus”
- Bis zu 10 Liter Feuchtigkeit kann entstehen.
Eine übermäßige Erhöhung der Feuchte in Wohnräumen kann im Zusammenhang mit Tätigkeiten stehen, bei denen viel Feuchtigkeit entsteht. In einem Vier-Personen-Haushalt werden täglich um die zehn Liter Wasser durch Atmung und Transpiration sowie Duschen, Waschen, Kochen, Putzen usw. in die Raumluft abgegeben. Wenn die Räumlichkeiten nicht sachgemäß beheizt und belüftet werden, erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit darin. Gerade bei Häusern, die aufwändig saniert wurden, ist durch die erhöhte Dichtigkeit der Fenster der natürliche Luftaustausch mit der Umgebungsluft reduziert. Hier muss die im Gebäude entstehende Feuchtigkeit durch verstärktes Lüften abtransportiert werden.
In Altbauten können dagegen kalte Außenwände oder Wärmebrücken an nicht genügend gedämmten Bauteilen zur Bildung von Tauwasser führen. An solchen Stellen kommt es zur Wasserdampfkondensation und damit zu idealen Besiedelungsbedingungen für Schimmelpilze, die eine bestimmte Mindestfeuchte zum Wachstum benötigen. Dabei ist nicht die Feuchtigkeit des Materials selbst entscheidend, sondern das ihnen zur Verfügung stehende Wasser. Auch auf Materialien, die offensichtlich nicht nass sind, kann Schimmel sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent ansiedeln.
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Handlungsweisen zur Vermeidung von Schimmelpilzbildung
Die Vermeidung von Schimmelpilzbildung ist in jedem Falle wirtschaftlicher als eine Sanierung. Daher sollten bestimmte Maßnahmen auch dann vorbeugend angewendet werden, wenn die Möglichkeiten zur Verbesserung der vorhandenen Bausubstanz eingeschränkt sind. Im Einzelnen werden die folgenden Handlungsweisen empfohlen:
INFO-TIPP: Die Innenräume sollten stets ausreichend gelüftet werden, wobei Querlüftung zu bevorzugen ist und auch bei längerer Nichtbenutzung die Frischluftzufuhr gewährleistet werden soll. Die richtige Lüftung erfolgt per Stosslüftung mit ganz geöffneten Fenstern, wobei die Dauer sich jeweils nach den klimatischen Gegebenheiten richtet. Im Allgemeinen werden folgende Zeiten als Richtwerte genannt: Im Winter zwei bis viermal fünf Minuten, in der Übergangszeit zwei bis viermal eine Viertelstunde und im Sommer zwei bis viermal eine halbe Stunde.
Die Räumlichkeiten der Wohnung sind gemäß den folgenden Richtwerten zu beheizen: In Wohnräumen ist eine Temperatur von 20 bis 22 Grad angemessen, für Schlafräume werden 16 bis 18 Grad empfohlen. Die Türen zwischen Räumlichkeiten mit unterschiedlicher Raumtemperatur sollen geschlossen bleiben. Nicht ständig genutzte und unbeheizte Räume sollten zumindest zeitweise beheizt und ebenso belüftet werden.
Möbelstücke und andere Einrichtungsgegenstände sollten in einem Abstand von mindestens fünf Zentimetern zu den Wänden aufgestellt werden. Die Wärmeabgabe von Heizkörpern an die Raumluft sollte ungehindert erfolgen können und nicht durch Vorhänge, Verkleidungen oder Ähnliches behindert werden. Schließlich ist auch ein allzu großer Bestand an Zimmerpflanzen zu vermeiden.
Im nächsten Teil dieser Artikelserie erfahren Sie mehr über Schimmel im Badezimmer
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Thomas Fieber
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